Wenn Nahrung Medikamente stört


Von Milch bis Lakritze
Wenn Nahrung Medikamente stört
mauritius images / Science Photo Library / Digicomphoto

Manche Nahrungsmittel können die Wirkung von Medikamenten verstärken oder abschwächen. Besonders aufpassen muss man z.B. bei Milch, Kaffee und Grapefruits.

Verhängnisvolles Treffen in der Leber

Nahrung und Arzneimittel zum Abschlucken gehen im Körper die gleichen Wege. Sowohl bei der Aufnahme in Darm und Magen, als auch beim Abbau in der Leber können die Bestandteile aufeinandertreffen und sich gegenseitig stören. Das ist vor allem der Fall bei:

  • Milch und Milchprodukten oder mit Kalzium-angereicherten Fruchtsäften: Das in diesen Produkten enthaltene Kalzium bindet an bestimmte Arzneistoffe. Sie werden dannvom Magen-Darm-Trakt schlechter aufgenommen und verlieren ihre Wirkung. Aufpassen muss man bei Schilddrüsenhormonen, Bisphosphonaten zur Behandlung der Osteoporose und einigen Antibiotika (z.B. Cyprofloxacin und Norfloxacin). Expert*innen empfehlen deshalb, zwischen der Einnahme dieser Medikamente und dem Genuss kalziumreicher Nahrungsmittel mindestens zwei bis drei Stunden Abstand einzuhalten.
  • Grapefruit und Grapefruitsaft. Inhaltsstoffe der Grapefruit hemmen das Enzym CYP3A4. Es ist besonders viel in der Leber vorhanden. Seine Aufgabe ist es, Stoffe – vor allem körperfremde – abzubauen. Wird es gehemmt, werden bestimmte Arzneimittel schlechter abgebaut. Sie sammeln sich im Körper an und wirken stärker. Zu diesen Medikamenten gehören u.a. Herzmittel wie Nifedipin und Verapamil, Cholesterinsenker (Statine) und immununterdrückende Substanzen wie Ciclosporin oder Tacrolimus. Während der Behandlung mit diesen Arzneistoffen sollen Patient*innen am besten komplett auf Grapefruit verzichten.
  • Lakritze. Die in der Süßholzwurzel enthaltene Glycyrrhizinsäure verstärkt die Ausscheidung von Kalium. Auch manche Blutdruckmittel (z.B. Thiazid-Diuretika) fördern die Kaliumausscheidung. Bei gleichzeitigem Lakritzkonsum kann das Kalium im Blut gefährlich weit absinken. Außerdem erhöht Lakritze den Blutdruck, indem sie in der Niere die Wiederaufnahme von Wasser und Kochsalz verstärkt. Menschen mit Bluthochdruck sollten deshalb auf Lakritze am besten ganz verzichten.
  • Koffeinhaltige Produkte. Koffein wird über das Enzym CYP1A2 abgebaut. Bestimmte Antibiotika (Enoxacin, Cipro- und Norfloxacin) hemmen dieses Enzym und verstärken dadurch den anregenden Effekt von Kaffee. Es drohen Erregung, Unruhe, Schlaflosigkeit und Halluzinationen. Die verstärkt aufputschende Wirkung ist vor allem gefährlich für Patient*innen, die an Herzrhythmusstörungen oder einer Epilepsie leiden. Sie sollten während der Einnahme dieser Antibiotika gänzlich auf Kaffee, Cola und schwarzen Tee verzichten.
  • Gerbstoffe. Schwarzer Tee und Kaffee enthalten Gerbstoffe (Tannine), die mit Eisensalzen schwer lösliche Komplexe im Magen bilden. Bei ihrer Einnahme wird Eisen aus Eisenpräparaten schlechter aufgenommen. Expert*innen empfehlen deshalb, Eisenpräparate nüchtern und am besten eine Stunde vor dem Frühstück mit Leitungswasser einzunehmen.

Auf jeden Fall ist es ratsam, vor einer Medikamenteneinnahme den Beipackzettel genau zu studieren. Denn darin ist in der Regel vermerkt, ob sich der Wirkstoff mit Nahrungsmitteln verträgt und wie er eingenommen werden soll. Im Zweifel gibt es dazu auch guten Rat in der Apotheke.

Quelle: medscape

Unser Lieferservice

Bei uns ist es kein Gefallen, dass wir Ihnen Ihr Medikament nach Hause liefern - bei uns ist es eine Selbstverständlichkeit.

Lieferservice

Parkplätze

Es stehen ausreichend Parkplätze direkt vor der Apotheke zur Verfügung

News

Hilft Johanniskraut bei Depressionen?
Deprimierter Mann blickt auf eine Pillendose. Wenn Antidepressiva keine Option sind, können Depressive eine Therapie mit Johanniskraut versuchen.

Antidepressivum aus der Natur

Pflanzliche Wirkstoffe sind nicht zu unterschätzen – in einigen Fällen können sie durchaus mit ihren chemischen Verwandten mithalten. So zeigen zum Beispiel Studien mit Johanniskraut, dass der Pflanzenextrakt in einigen Fällen ähnlich gut wie synthetische Antidepressiva hilft.   mehr

Melatonin als Schlafmittel
Eine Frau mit Schlafmaske liegt auf dem Bett

Fluch oder Segen?

Ein sanftes Schlafmittel, das auch noch freiverkäuflich ist – die Einnahme von Melatonin klingt erst einmal verlockend. Doch wie wirksam ist Melatonin und was sind mögliche Gefahren?   mehr

Welches Fett lässt länger leben?

Frische Butter auf einem Teelöffel.

Butter, Rapsöl oder Olivenöl

Ohne Fette geht es in der Nahrung nicht. Doch im Hinblick auf die Gesundheit macht es Sinn, sich ganz genau auszusuchen, ob man eher auf Butter oder Pflanzenöl setzt.   mehr

Schlafstörung als Nebenwirkung

Frau liegt mit offenen Augen im Bett und kann nicht schlafen.

Wenn Medikamente wachhalten

Viele Menschen leiden unter Schlafstörungen. Neben Stress und psychischer Belastung sind oft eine ungesunde Schlafumgebung oder zu viel Alkohol vor dem Zu-Bett-Gehen daran schuld. Manchmal liegt es aber auch an Medikamenten, wenn sich der Schlaf nicht einstellen will.   mehr

Pollen einfach ausspülen
Mann vor einer Mauer schneuzt kräftig in ein Taschentuch. Heuschnupfen kann die Lebensqualität in der Pollensaison deutlich einschränken.

Nasendusche gegen Heuschnupfen?

Schniefen, Tropfen, Tränen: Heuschnupfen kann zu einer echten Qual werden. Eine Nasendusche mit Kochsalz-Lösung kann die Symptome aber wahrscheinlich etwas lindern.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Glocken-Apotheke e.K.
Inhaberin Viktoria Battran
Telefon 08076/95 05
Fax 08076/95 04
E-Mail info@glocken-apotheke-pfaffing.de